Ablauf einer Kreditanfrage mit negativer                                            Schufa

Einleitung

Ein Kreditgeschäft zwischen einer Bank und einem Kreditantragsteller mit negativer Schufa-Auskunft ist ein komplexer Prozess, der mehrere Schritte und verschiedene Prüfungen umfasst. Banken müssen bei der Kreditvergabe sicherstellen, dass sie ihr Risiko minimieren, während der Antragsteller möglichst faire Bedingungen erhält. Bei einer negativen Schufa gestaltet sich der Prozess jedoch anders als bei einem Antragsteller mit einer positiven Schufa.

1. Der Kreditantrag

Der Prozess beginnt damit, dass der Kreditantragsteller einen Kreditantrag bei der Bank stellt. Der Antrag kann auf verschiedenen Wegen erfolgen: online, telefonisch oder persönlich in einer Filiale der Bank. In diesem Schritt gibt der Antragsteller wichtige persönliche und finanzielle Informationen an, darunter:

Kreditbetrag: Wie viel Geld benötigt der Antragsteller?

Laufzeit: Über welchen Zeitraum soll der Kredit zurückgezahlt werden?

Verwendungszweck: Wofür wird der Kredit verwendet? (z.B. Autokredit, Konsumkredit, Immobilienkredit)

Persönliche Daten: Name, Adresse, Geburtsdatum, Beruf, etc.

Einkommensnachweise: Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide, etc.

Weitere finanzielle Informationen: Bestehende Verpflichtungen wie andere Kredite, laufende Mietverhältnisse, Unterhaltsverpflichtungen, etc.

Wichtig: Bei einem Antragsteller mit negativer Schufa ist die Schufa-Auskunft ebenfalls Bestandteil der Kreditanfrage, da Banken die Bonität ihrer Kunden bewerten müssen, um das Risiko eines Zahlungsausfalls abzuschätzen.

2. Die Schufa-Prüfung

Die Schufa-Auskunft ist ein wesentlicher Bestandteil der Bonitätsprüfung. In Deutschland haben fast alle Banken und Finanzinstitute Zugang zu den Daten der Schufa, einer der größten Auskunfteien für Finanzdaten.

Schufa-Abfrage: Die Bank fragt die Schufa-Daten des Antragstellers an, um Informationen über seine bisherige Kreditgeschichte und eventuelle Zahlungsstörungen zu erhalten. Dazu gehören etwa:

Offene Kredite: Wie viele Kredite hat der Antragsteller aktuell?

Verzugszeiten: Hat der Antragsteller in der Vergangenheit Kredite verspätet zurückgezahlt?

Inkassoverfahren: Wurde der Antragsteller in der Vergangenheit an ein Inkassounternehmen übergeben?

Negativmerkmale: Einträge wie eidesstattliche Versicherungen oder Insolvenzen.

Wenn der Antragsteller eine negative Schufa-Auskunft hat, werden diese Informationen der Bank mitgeteilt. Ein negativer Eintrag kann zum Beispiel durch nicht bezahlte Rechnungen, Inkassoverfahren oder eine bestehende Insolvenz entstehen.

3. Die Bonitätsprüfung

Neben der Schufa-Auskunft erfolgt eine umfassendere Bonitätsprüfung. Auch wenn der Antragsteller eine negative Schufa hat, wird die Bank nicht automatisch den Kreditantrag ablehnen. Die Bonitätsprüfung umfasst mehrere Elemente:

Einkommen: Ein stabiler und regelmäßiger Einkommensnachweis ist entscheidend, auch bei einer negativen Schufa. Banken wollen sicherstellen, dass der Antragsteller in der Lage ist, die monatlichen Raten zurückzuzahlen. Hierbei wird geprüft, ob das Einkommen ausreicht, um den Kredit zu bedienen, und ob es regelmäßig und stabil ist.

Ausgaben: Die Bank prüft auch die monatlichen Ausgaben des Antragstellers. Dazu gehören Miete, laufende Kredite, Unterhaltszahlungen und andere Verpflichtungen. Das verbleibende freies Einkommen spielt eine wichtige Rolle.

Verbraucherinsolvenz oder Vergleich: Falls der Antragsteller eine Verbraucherinsolvenz oder einen Schuldenvergleich durchlaufen hat, wird geprüft, ob diese Verfahren bereits abgeschlossen sind und ob der Antragsteller in der Lage ist, finanziell wieder auf eigenen Füßen zu stehen.

Zusätzliche Sicherheiten: In einigen Fällen kann der Antragsteller zusätzliche Sicherheiten bieten, wie etwa eine Bürgschaft, Immobilien oder andere Vermögenswerte. Diese Sicherheiten können das Risiko der Bank verringern und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Kredit genehmigt wird.

4. Die Risikoeinschätzung und Entscheidung der Bank

Die Bank nimmt nun eine Risikoeinschätzung vor. Dabei werden sowohl die negative Schufa als auch alle anderen finanziellen Daten berücksichtigt. Je nach Bank und deren internen Richtlinien kann die Entscheidung variieren, jedoch gibt es typischerweise folgende Optionen:

Kreditvergabe mit höheren Zinsen: Manche Banken sind bereit, einen Kredit trotz negativer Schufa zu gewähren, erheben jedoch höhere Zinsen, um das höhere Risiko auszugleichen. Diese Zinsen spiegeln das größere Risiko wider, dass der Antragsteller den Kredit möglicherweise nicht zurückzahlen kann.

Kreditvergabe mit Sicherheiten: Banken können bereit sein, einen Kredit zu gewähren, wenn der Antragsteller zusätzliche Sicherheiten (z.B. Immobilien oder eine Bürgschaft) stellt. Die Bank minimiert so das Risiko eines Zahlungsausfalls.

Kreditvergabe an Bürgen: In manchen Fällen kann ein Bürge, der über eine positive Schufa verfügt, den Kreditvertrag mitunterzeichnen. Der Bürge verpflichtet sich, den Kredit im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Antragstellers zu begleichen. Diese Form der Absicherung kann helfen, die Bank zu überzeugen, den Kredit zu genehmigen.

Kreditabweisung: Bei einer sehr schlechten Schufa oder einer schlechten finanziellen Gesamtlage kann die Bank entscheiden, den Antrag abzulehnen. Dies passiert insbesondere dann, wenn die Bank das Risiko als zu hoch einschätzt und keine zusätzlichen Sicherheiten angeboten werden.

5. Kreditvergabe oder Ablehnung

Je nach Risikoeinschätzung und den vorliegenden Informationen trifft die Bank eine Entscheidung:

Kreditgenehmigung: Wenn die Bank das Risiko als akzeptabel einschätzt, wird der Kreditantrag genehmigt, und der Antragsteller erhält ein Angebot mit den entsprechenden Konditionen. Die Konditionen umfassen:

Kreditsumme

Laufzeit

Zinsen

Monatliche Rate

Kreditablehnung: Bei einer negativen Schufa, fehlendem Einkommen oder unzureichenden Sicherheiten kann die Bank den Antrag ablehnen. Der Antragsteller erhält in der Regel eine Begründung, warum der Kredit abgelehnt wurde.

6. Vertragsabschluss und Auszahlung

Wird der Kredit genehmigt, kommt es zum Vertragsabschluss zwischen der Bank und dem Antragsteller. Der Kreditvertrag enthält alle Details zu den Konditionen, der Rückzahlung, etwaigen Sicherheiten und anderen relevanten Informationen. Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, erfolgt die Auszahlung des Kredits. Dies kann entweder durch Überweisung auf das Konto des Antragstellers oder in Form eines Schecks geschehen.

Fazit: Der Kreditprozess trotz negativer Schufa

Ein Kreditgeschäft trotz negativer Schufa ist möglich, aber es hängt von vielen Faktoren ab, wie der Schwere des negativen Eintrags, der finanziellen Gesamtlage des Antragstellers, etwaigen Sicherheiten und der Risikobereitschaft der Bank. Banken prüfen nicht nur die Schufa, sondern auch andere finanzielle Indikatoren, um das Risiko zu bewerten. Es ist wichtig, dass der Antragsteller transparent über seine finanzielle Situation ist und möglicherweise zusätzliche Sicherheiten bietet, um die Chancen auf eine Kreditgenehmigung zu erhöhen.

Die Kreditvergabe trotz negativer Schufa erfolgt häufig mit höheren Zinsen oder besonderen Bedingungen, um das Risiko für die Bank zu mindern.

 

 

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